06.12.2024
HYDROGEN DIALOGUE 2024 – Summit & Expo: Vom Hype zum Handeln für die Energiewende
Der HYDROGEN DIALOGUE 2024 – Summit & Expo hielt, was er versprochen hat: Ein absolut hochkarätiges Gipfeltreffen der nationalen und internationalen Wasserstoff-Industrie mit großer Beteiligung aus Politik, Wirtschaft und 17 internationalen Delegationen aus 33 Ländern. Und auch die parallel stattfindende Fachmesse lieferte konkrete Ergebnisse – zum Beispiel für die vielen Start-ups, die sich in Pitches vor internationalen Investoren präsentierten. Insgesamt zählte die Veranstaltung 1.200 Besuchende, davon über 30 Prozent aus dem Ausland.
Der HYDROGEN DIALOGUE 2024 – Summit & Expo hielt, was er versprochen hat: Ein absolut hochkarätiges Gipfeltreffen der nationalen und internationalen Wasserstoff-Industrie mit großer Beteiligung aus Politik, Wirtschaft und 17 internationalen Delegationen aus 33 Ländern. Und auch die parallel stattfindende Fachmesse lieferte konkrete Ergebnisse – zum Beispiel für die vielen Start-ups, die sich in Pitches vor internationalen Investoren präsentierten. Insgesamt zählte die Veranstaltung 1.200 Besuchende, davon über 30 Prozent aus dem Ausland. „Die Veranstaltung zeigte auf beeindruckende Weise, dass Ideen, erste Projekte und der Wille für den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft da sind“, sagt Jasmin Rutka, Veranstaltungsleiterin bei der NürnbergMesse. „Unsere Plattform hat nun zum fünften Mal die richtigen Menschen zusammengebracht, um diese Entwicklung gemeinsam zu beschleunigen.“
Summit: Der Wasserstoff-Treffpunkt in Bayern
Um die nahe und ferne Zukunft ging es im Kongress: „Ohne Wasserstoff läuft in Zukunft nichts, wenn wir wirklich dekarbonisieren wollen und nicht deindustrialisieren“, betonte Hubert Aiwanger, Bayerischer Staatsminister für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie, bei der Eröffnung des Summit. Mit Nachdruck sprach er sich für die strategische Bedeutung Bayerns als geografisches und strategisches Zentrum der europäischen Wasserstoffversorgung aus, das von Nordafrika bis nach Skandinavien Energiepartnerschaften knüpfen könne.
Die Veranstaltung machte deutlich, dass Wasserstoff nicht nur ein Schlüssel für den Weg zur Klimaneutralität ist, sondern auch eine industriepolitische Chance für die deutsche und europäische Wirtschaft bietet. „Der Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft ist nicht nur klimarelevant, sondern bietet uns die Möglichkeit, Deutschland als Technologieanbieter zu positionieren“, sagte Prof. Dr. Veronika Grimm, Mitglied im Sachverständigenrat der Bundesregierung: „China dominiert bereits viele Zukunftstechnologien. Deutschland muss strategisch investieren, um nicht technologisch abgehängt zu werden.“ Und sie warnte eindringlich vor wirtschaftlicher Stagnation: „Deutschland hat seit 2019 wirtschaftlich stagniert – fünf Jahre ohne Wachstum, während die USA in derselben Zeit um 12 Prozent zugelegt haben.“ Um den Anschluss nicht zu verlieren, müssten ambitionierte Maßnahmen und internationale Kooperationen verstärkt werden.
Auch Gunda Röstel, Stellvertretende Vorsitzende des Rats für Nachhaltige Entwicklung, forderte mehr Tempo: „Der Hochlauf eines leistungsfähigen Wasserstoffmarktes muss deutlich beschleunigt werden, wenn wir Versorgungssicherheit gewährleisten wollen.“ Sie verwies auf die Bedeutung internationaler Partnerschaften und pragmatischer Lösungen, um geopolitische Risiken abzufedern und eine resiliente Energieversorgung zu sichern. Bei aller Dringlichkeit forderte sie aber auch: „Planbarkeit für Investoren und Industrie ist entscheidend, um die Risiken und Finanzlasten in der Wasserstoffwirtschaft zu bewältigen.“
Die Botschaft, die der HYDROGEN DIALOGUE 2024 – Summit & Expo sendet, ist klar: Wasserstoff ist keine Zukunftsoption, sondern eine Notwendigkeit. Doch der Weg dahin ist komplex. „Wir müssen vom Diskutieren zum Machen kommen“, forderte Staatsminister Aiwanger und unterstrich die Notwendigkeit, regulatorische Hürden abzubauen und langfristige Planungssicherheit für Investoren und Industrie zu schaffen.
Internationale Vernetzung
In prägnanten, einminütigen Pitches erklärten Vertreter der Delegationen aus zehn Ländern am ersten Abend der Veranstaltung, wo sie im Ausbau der Wasserstoffwirtschaft stehen, welche Ziele sie verfolgen und welche Herausforderungen sie bewältigen müssen. Nach den Vorträgen luden Networking-Tische, gekennzeichnet mit den Länderflaggen, direkt zu Gesprächen in kleiner Runde ein. Hier knüpften Besuchende Kontakte, tauschten Ideen aus und legten die Basis für internationale Kooperationen – ein lebendiger Beweis dafür, dass der Wasserstoffmarkt nur global erfolgreich sein kann.
Der zweite Summit-Tag fokussierte die internationale Perspektive der Wasserstoffwirtschaft. Jorgo Chatzimarkakis, CEO von Hydrogen Europe, betonte in seiner Keynote die Chancen eines gemeinsamen europäischen Energie-Einkaufsmarkts. Vorträge und Diskussionsrunden beleuchteten Europas Position im globalen Wasserstoff-Wettlauf, die Bedeutung internationaler Partnerschaften und die Notwendigkeit, Infrastrukturprojekte genauso wie LOHC, grünes Ammoniak und flüssigen Wasserstoff voranzutreiben.
Expo: „Der beste HYDROGEN DIALOGUE“
Mehr als 40 Ausstellende aus verschiedenen Bereichen der Wasserstoffwirtschaft zeigten Produkte und Lösungen in der parallel stattfindenden Fachmesse. Von der Wasseraufbereitungsanlage für die Elektrolyse bis hin zum Brennstoffzellen-SUV deckten die Ausstellenden die gesamte Wertschöpfung von der Produktion über Speicherung, Transport und bis hin zur Anwendung ab.
Eine Innovation-Stage bot Raum, neue Technologien und Entwicklungen vorzustellen, eine Startup-Stage bot jungen Unternehmen eine Plattform: Gerade die profitierten von einer Entwicklung hin zu immer konkreteren Projekten und Produkten. Dr. Dragan Stevanović, einer der Geschäftsführer des Start-ups HiTES stellte fest: „Man sieht deutlich, dass der Hype runtergekühlt ist. Das waren in den vergangenen Jahren oft unrealistische Vorstellungen.“ Doch für den Gründer eines Unternehmens, das aus Biomasse über Dampfreformierung Wasserstoff zu deutlich geringeren Kosten im Vergleich zu Elektrolyse erzeugt, ist dies ein positiver Prozess. „Man sieht das daran, dass die Investoren jetzt konkreteres Interesse haben als letztes Jahr: Die wollen jetzt realistische Lösungen finden und dort investieren. Für uns ist dieses Jahr der beste HYDROGEN DIALOGUE – sehr konkret.“
Für Siemens in Nürnberg ist der HYDROGEN DIALOGUE ein „Heimspiel“. Der Global Player bietet Automatisierungs- und Messlösungen, Mittelspannungsanlagen oder Motoren und Antriebe für die gesamte Wasserstoff-Wertschöpfungskette an und unterstützt seine Kunden mit Dienstleistungen wie Konzeptentwicklung, Planung, Simulation und Echtzeitüberwachung, um Wasserstoffprojekte effizient und zukunftssicher zu gestalten. Eigene Lösungen für Elektrolyse, Stromerzeugung oder Tankstellen können in Containern sofort eingesetzt werden. Für Sven Köppe von Siemens ist die Vernetzung mit anderen Akteuren entscheidend: „Ich finde es wichtig, dass Nürnberg eine Messe für das Thema Wasserstoff hat. Wir haben einen guten Besucherstrom bei uns am Stand. Aus der Sicht des Standorts ist es wichtig, dass die Themen bei Endkunden, Ausrüstern und allen anderen aus Politik und Wirtschaft platziert werden. Und, dass wir in einer Art Community hier beim HYDROGEN DIALOGUE Networking betreiben können.“
Eine bedeutende Rolle beim Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft kommt den Fernnetzbetreibern zu. Gemeinsam bauen sie das unlängst von der Bundesregierung beschlossene, über 9.000 km umfassende Kernnetz auf. Ein zentraler Akteur in Bayern ist dabei bayernets. Für den Bereichsleiter Netzmanagement Richard Unterseer ist die Veranstaltung deshalb ein Muss: „Hier treffen wir alle Marktakteure. Die vernetzen sich beim HYDROGEN DIALOGUE, schaffen Transparenz über Planungen der Unternehmen und den Stand der Forschung. Die wichtigsten Ansprechpartner sind hier: alle bayerischen Projekte, die Universitäten und Hochschulen, Unternehmen und Politik“, sagt Unterseer und bringt es auf den Punkt: „Hier trifft sich die bayerische Wasserstoff-Welt.“
European Hydrogen Transport Dialogue
Im Rahmen des Hydrogen Dialogue fand zum dritten Mal der European Hydrogen Transport Dialogue statt. Die Veranstaltung beschäftigt sich mit den Herausforderungen und Lösungen der Wasserstofftransportindustrie und präsentierte 30 der einflussreichsten Wasserstoffunternehmen im Bereich Verkehr und Mobilität.
Starke Partner
Der HYDROGEN DIALOGUE 2024 – Summit & Expo wurde von starken Partnern unterstützt, darunter Bayern International sowie das Wasserstoffzentrum Bayern (H2.B), das als Strategie- und Koordinationszentrum für Wasserstoff in Bayern fungiert sowie dem Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie.